Die gute Nachricht vorab: Du musst nicht immer konsequent sein, weil du kannst gar nicht immer konsequent sein. Zumindest nicht, wenn man Konsequenz so auslegt, dass du deinem Hund, wenn du ihm einmal etwas erlaubst, jetzt leider das Pech hast, ihm das ab sofort immer erlauben zu müssen. Da ich in der Beratung häufiger gefragt werde, was es denn mit der Konsequenz auf sich hat, dachte ich, ein kurzer Input zu dem Thema könnte Sinn machen.
Wenn es um Konsequenz in der Hundeerziehung geht, kann ich dir ans Herz legen, die Langfristigkeit mal komplett beiseite zu schieben und stattdessen
die Kurzfristigkeit in den Fokus zu nehmen. Das heißt im Klartext: Wenn du etwas von deinem Hund möchtest, dann sorge in dem Moment dafür, dass dein Hund mit dir kooperiert und auf dich reagiert und zwar so, wie du das gerne hättest. Beispiel: Wenn der Rückruf noch nicht 100prozentig sitzt, dann sichere deinen Hund mit einer langen Leine ab, um ihn notfalls über die Leine „einzusammeln“ und so deinen Worten auch eine Konsequenz folgen zu lassen.
Eine zugleich grandiose und oft ausgenutzte Eigenschaft von Hunden ist ihre Anpassungsfähigkeit. Sie können sich in der Regel sehr gut auf neue Situationen einstellen. Nur weil dein Hund heute mal auf´s Sofa darf, hast du noch längst keinen 10jährigen-Sofableiberechtsvertrag unterschrieben. Im Gegenteil: Wenn du Rituale auflöst und immer mal wieder Regeln aufhebst, verschiebst oder neue Regeln einführst, kann das dafür sorgen, dass dein Hund dir gegenüber kommunikationsfreudiger wird. Unabhängig davon, gibt es für meine Hunde auch Regeln, die wirklich immer bestehen, einfach, weil mir bestimmte Dinge sehr sehr wichtig sind, z.B. nie nie nie jagen gehen…
Und ja, es gibt durchaus Hunde, die variable Regeln nicht so gut annehmen können und dann gerne jeden Tag neu diskutieren möchten. So eine Diskussion kannst du als Chance sehen, deinen Standpunkt zu vertreten. Und gerade in neuen Situationen kann man gut beobachten, ob und wie intensiv man mit seinem Hund im Gespräch ist.
Um deinem Hund gegenüber klar zu sein, musst du selber erst mal wissen, welches Verhalten für dich okay ist, welches eigentlich gar nicht geht und welches Verhalten für dich hin und wieder akzeptabel ist. Eine Möglichkeit, das herauszufinden: Nimm dir ein paar ruhige Minuten und geh mit geschlossenen Augen im Kopf verschiedene Situationen mit deinem Hund durch und fühl dann mal nach, was dein Bauchgefühl dazu sagt.
Grundsätzlich finde ich den Begriff Verbindlichkeit statt Konsequenz viel eindeutiger! Wenn ich in den Kontakt mit meinen Hunden gehe, dann erwarte ich,
dass meine Aussagen als verbindlich angenommen werden und nicht nur als freundliche Bitte. Wie du das erreichen kannst? Du wirst als verbindlich wahrgenommen, wenn du dich selber verbindlich verhältst.
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